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Born in Berlin (East), 1979
•  1997-1999 Lette Verein Berlin (Graphic Design)
•  2001-2021 Freelancer (Layouter/Designer)
•. Since 2021 Total focus on painting
Lives and works in Berlin, Germany



MICHAEL RAYSS, FLOW - monochrom

Michael Rayss baut seinen Bild-Zyklus  - „FLOW – monochrom“ – großformatig - aber auch mit kleinen Leinwänden auf. Sein Zyklus ist ein fortwährender Prozess: … im Flow des Schaffensprozesses - lassen Bildformeln und Methoden - in reduzierter, definierter Pigmentwahl - Zeitgeist erkennen. Virtuelle Betrachtung steht jedoch im Unterschied zur Realität. … Michael Rayss bedient nicht die Gesetze der Digitalmoderne  =  er leitet sie über „reale Farb- und Form-Erlebnisse“ um … Aus spontanen Schaffensmomenten, bricht er digital-gängige Effekte - wie ein Pendel – das anschlägt, um in die andere Richtung zu schwingen. … Das immanente Risiko seiner Technik schafft Assoziatives – Nicht-Greifbares. Im Wagnis des Beschichtungs- und des Entschichtungs-Prozesses … der Aufgebautes zerstören kann … im Formhalten. Im Reduzieren. Im Verlauf… Monochromes - als authentischer Moment, der mit bewusster und unbewusster Führung vor undefinierbaren Hintergründen Bildformeln entstehen lässt. Wie beim Torso – das Unvollkommene - liegt bei Rayss der Reiz in der „Unschärfe“. Im Angerissenen... Einzelpartien könnten auch Solarisationen sein… manche Bildregionen sind vergleichbar mit Teilfixierungen im Entwicklerbecken - oder mit Zerstörungen durch Auflösungsprozesse… Durch ihre Kombinationen werden sie zu spannenden Irritationen. Partiell gesetzte Farbtransparenz lässt Schöpfungsmomente erahnen, ohne ihnen tatsächlich auf die Spur zu kommen…. Diese Versatz-Technik beeindruckt beim realen Betrachten. Es wird einem bewusst: digitale Bildbearbeitungsprogramme könnten dies so niemals ausführen… ! (… die Erkenntnis wurde der Motor für diesen Text.)
Von der Mauer aufs Format. - Seine Graffiti- Erfahrungen brachten Michael Rayss den Schaffens-vorsprung. Auf bespannten Formaten vermischt er schwungvoll-kühn Bildsprachen von Displays und Monitoren – atmosphärisch - mit raumfüllenden - oder mikroskopischen Assoziationen. … Seine Schleifenformen könnten Vergrößerungen von Synapsen sein – (eventuell „quantenphysikalisch“ inspiriert) – fließend, ineinander verflochten – oder Strukturen im Netz… vielleicht: „Infrastrukturen“… als Architekturen von Vernetzungen …  sichtbar wie unsichtbar … womöglich auch Anpassung im Gleichklang … Überlagerungen … vereinheitlichter Bandschleifenrhythmus … oder: Einblicke in für sich stimmige Geflechte, die ihre wahrhaftigen Tiefen für sich behalten ... in subversiver Vorsicht…
Eine anscheinend vollkommen schwarze Arbeit – mit enorm dicker Kunstharzschicht - rafft – bei realer Betrachtung - Glanz und Spiegelung der Digitalwelt  zusammen … wie ein „Schwarzes Loch“ - saugt den Blick weg … Vereint – im Original – werden Ahnung und Wahrnehmung - in ästhetischer Umkehrschleife… groß oder klein …oder mit dem Auge / oder doch virtuell - gezoomt… Der Bildzyklus von Michael Rayss vermittelt zwischen digital und real… wie eine Brücke, die sich von beiden Seiten betrachten und nutzen lässt…
Michael Rayss spricht über seinen Antriebsimpuls … über den konsequenten Entschluss, den Fokus ausschließlich auf seine neuen Bildfindungen zu richten… Ballungen von über 15 Jahren stauten sich und „drückten“ – wie er selber sagt…  Sie mussten und müssen quasi in einen Bild-Zyklus  wie „FLOW – monochrom“ münden…
Ulla Walter    03.11.2022
FLOW.LA.BM. 2022
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FLOW.LA.YM. 2022
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FLOW.LR.BM. 02 2021
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